Quergendern
(Rück-)Wege zu einer spalt* ungsfreien  Sprache

Der Philanthrope Zirkumflex: ein Schelmenstreich ?

Der Philanthrope Zirkumflex mag als Schelmenstreich erscheinen. Da soll ein Sonderzeichen auf einem Vokal unter Beibehaltung der generischen Form alle feministischen und diversitätskennzeichnenden Formen auf einen Schlag ersetzen. Wäre das nicht eine Bedrohung der feministisch dominierten genderlinguistischen Bemühungen und Errungenschaften der letzten 30 Jahre? Vermutlich werden sich Gendersternchen, Doppelpunkt und Unterstrich nicht so einfach unter das einigende Dach des Philanthropen Zirkumflexes begeben. Es bleibt aber die Hoffnung, dass die Mainstream-Genderer den Philanthropen Zirkumflex als Bereicherung einer diversen Genderlandschaft gleichberechtigt und diskriminierungsfrei anerkennen. "Diversity" ist ja das aktuelle Modethema der Gleichstellungsbeauftrageten der Republik.

Angenommen es käme zu einer Diskriminierung des Philanthropen Zirkumflexes. Würde das nicht zeigen, das es den Genderideologen in Wirklichkeit nicht um Inklusion und Diskriminierungsfreiheit an sich geht, sondern um die Behauptung von Spachweisen, in denen das Femininum akustisch dominiert? Sternchen, Unterstrich und Doppelpunkt hätten dann nur Feigenblattfunktion. Intersexuelle bekommen ein Sonderzeichen zugestanden, akustisch dominierend aber bleibt das Femininum.

Apropos Schelmenstreich: Das Binnen-I hat auch einen Schöpfer und einen mit Humor formulierten theoretischen Unterbau. Laut Wikipedia wurde die Binnen-I-Schreibweise 1981 durch den Journalisten Christoph Busch erfunden.  In seinem Buch über Freie Radios zog er die gebräuchliche Form Hörer/Hörerinnen oder Hörer/-innen zusammen zu HörerInnen. Laut Wikipedia  beschrieb Busch seine Erfindung als „Geschlechtsreifung des ´i´ [durch] Auswachsen zum ´I´ infolge häufigen Kontakts zum langen Schrägstrich". Im Satiremagazin "Titanic" erklärte Busch 1989: „Um den Geschlechtern Gerechtigkeit und mir Bequemlichkeit anzutun, ließ ich es zum großen 'I' kommen: Trennung und Verbindung auf einen Streich in einem Strich".

Die Scheibweise war damals sicherlich pfiffig und in gewissen Maße auch subversiv, hat Busch auf diese Weise doch so etwas wie ein klar hörbares und dominantes generisches Femininum geschaffen, um die vertrauten Personenbegriffe im generischen Maskulinum in Frage zu stellen.

Während das Binnen-I von der feministischen Community dankend aufgenommen und mit Engagement verbreitet wurde, hat der Philanthrope Zirkumflex bisher keine Freunde. Er hofft deshalb auf eine breite Unterstützung durch die Besûcher dieser Webseite.

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