Quergendern
(Rück-)Wege zu einer spalt* ungsfreien  Sprache

Der Autounfall

Dieses Beispiel findet man auf mehreren Webseiten in leicht abgewandelten Formen. Ich übernehme hier die Formulierung aus einem Radiobeitrag von SWR 3, Aktuell, vom  25.11.2020: "Wie sinnvoll ist Gendern"

"Ein Vater sitzt mit seinem Sohn im Auto. Kurz bevor sie zu Hause sind, haben die beiden einen schweren Autounfall. Der Vater stirbt noch an der Unfallstelle, der Sohn wird mit einer schweren Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht und muss sofort operiert werden. Die OP wird vorbereitet, alles ist fertig. Als der Arzt reinkommt sagt er: Ich kann dieses Kind nicht operieren – das ist mein Sohn. 

Wie kann das sein? Obwohl mit der Bezeichnung  „Arzt“ sowohl Frauen als auch Männer gemeint sein können, denken viele erstmal an einen männlichen Arzt – in diesem Fall ist es aber eine Frau. Hier könnte Gendern helfen, Missverständnisse zu vermeiden."

Das Beispiel könnte aus einer Vorlesung namens "Theoretische Genderwissenschaft trifft Logik-Seminar" stammen. Klar ist doch, dass niemand im realen Leben so formulieren würde. Einzelpersonen werden in der Regel immer geschlechtsspezifisch bezeichnet. Würde der fett gedruckte Satz folgendermaßen formuliert, wäre alle sofort klar: Eine Ärztin kommt herein und sagt: Ich kann ihn nicht operieren - das ist mein Sohn.


Seiten in diesem Kapitel: