Der Stumme Geschlechtervielfalt-Gedenkstern.
Wie kann ein Sternchen innen sein und das "innen" außen? Ein Widerspruch in sich.
Das Gendersternchen hat seinen Ursprung in der Computerlinguistik. Dort kennzeichnet es z.B. in Suchabfragen eine beliebige Folge von Zeichen am Ende eines Wortstammes. Wenn sich an das Gendersternchen nun ein "innen" anschließt, dann ist das ein schwerer computersprach-grammatikalischer Fehler, der zwar nicht zwingend IT-Systeme zum Absturz bringt, aber doch zu ergebnislosen Suchen führt.
Aber der Kern ist folgender: Das Sternchen wurde der Computerlinguistik entlehnt und in sinnveränderter Form in das Genderdeutsche übernommen. Auf jeden Fall eine Art Plagiat mit nachfolgender Sinnverschiebung.
Ich schlage nun eine zweite Sinnverschiebung vor. Sinnverschiebungen sind in jeder Sprache eine ganz natürliche Sache. Durch einen Stummen Geschlechtervielfalt-Gedenkstern, der an das Ende von Substantiven gehängt wird, die Personen bezeichnen (z.B. Bürger), soll aller Geschlechter gedacht werden, in höchster Diversität.
Aus dem Bürger wird der Bürger*, aus den Bürgern werden die Bürger*. Und weil nicht jeder das Geschlecht im Plural sofort erkennen kann, werden - wie auch beim Philanthropen Zirkumflex - Begriffe im grammatischen Femininum und Neutrum ebenfalls mit dem Stummen Geschlechtervielfalt-Gedenkstern ausgestattet: also die Berühmtheit* / die Berühmtheiten*, das Mitglied* / die Mitglieder*.
Selbstverständlich ist geschlechtliche Vielfalt bereits in der generischen Form ohne Stern enthalten. Dort ist aber im Kontext zu entscheiden, ob ein Personenbegriff wie "die Schüler" als generisch verstanden wird (also Schülerinnen bis Schüler enthaltend) oder lediglich die Personen enthält, deren biologisches oder soziales Geschlecht mit dem grammatischen Geschlecht übereinstimmt (hier also lediglich männliche Schüler).
Durch den Stummen Geschlechtervielfalt-Gedenkstern wird eindeutig gekennzeichnet, dass alle Geschlechter (Mann bis Frau) enthalten sind.
Wenn nun die Feministen* und Genderbürokraten* meinen, ich hätte ihnen den Stern geklaut, dann halte ich dagegen, dass sie ja den Stern selbst geklaut haben, nämlich aus der Computerlinguistik. Außerdem ist Klauen hier kein treffendes Wort. Sprechen wir besser von Entlehnen. Und wenn ich den Stern nun entlehnt habe, dann nicht aus dem Genderdeutschen, sondern aus der Computerlinguistik. Und ich wende ihn auf eine Weise an, die der Computerlinguistik näher kommt als das im Genderdeutschen geschieht. Der Stern steht eben für alle, die noch mitgedacht sein sollen, insbesondere Frauen, Intersexuelle und Transsexuelle.
Im Vergleich zum Philanthropen Zirkumflex (Vielfalt unter einem Dach) hat der Stumme Geschlechtervielfalt-Gedenkstern nicht ganz die symbolische Strahlkraft, hat aber den Vorteil, dass er leichter mit einer Computertastatur zu erzeugen ist. Mitgedacht sind alle Geschlechter in beiden Fällen. Im Schriftlichen sind beide Sonderzeichen klar erkennbar, und im Mündlichen kann man beide Zeichen leicht mit einer Geste der Hand darstellen, wenn man will. Der Stumme Geschlechtervielfalt-Gedenkstern würde dann durch eine impulsartige 5-anzeigende Aufspreizung der Hand (aus der geballten Faust heraus, in die geballte Faust zurück) dargestellt werden.
Wenn nun Feministen* und Genderbürokraten* sagen, was ich vorschlage, ist großer Blödsinn – das werden sie mit Sicherheit sagen -, dann sage ich: Nein, was Ihr macht ist großer Blödsinn. Ich versuche nur, Euren Genderblödsinn irgendwie zu neutralisieren.
Es stimmt schon, der Stumme Geschlechtervielfalt-Gedenkstern ist ziemlich subversiv. Aber er verfolgt einen guten Zweck.