Quergendern
(Rück-)Wege zu einer spalt* ungsfreien  Sprache

Niederländisieren.

Ach, ich beneide die Niederländer. Die unterscheiden bei Substantiven, die Personen bezeichnen meist grundsätzlich nicht das Gechlecht. Der bestimmmte Artikel ist für alle Personen "de", der unbestimmte "een". Künstlerinnen, Schülerinnen und Köchinnen haben zwar eine eigene Endung, Bürgerinnen, Politikerinnen und Mauerinnen aber nicht. Die meisten Begriffe, die Personen bezeichnen, haben nur eine Endung unabhängig vom Geschlecht der Personen, die sich konkret dahinter verbergen. Die Niederländer sehen Ihre Personenbegriffe generisch, so wie die meisten Deutschen das ja übrigens auch tun. "Studenten blijven studenten en moeten geen studerenden worden. En lerares moeten ook geen leerkraften worden".Habt Ihr bestimmt verstanden, so ähnlich sind sich die Sprachen. Trotzdem haben die Niederländer überhapt keinen Bedarf, zu gendern.

Die Niederländer...., wir haben Sie immer belächelt in "afgelopen" Jahren, haben ihre Sprache irgendwie komisch gefunden. Nun lachen sie sich vermutlich kaputt über uns, wie wir die Sprache so verkomplizieren.

Ich schlage deshalb vor, es den Niederländern gleichzutun. Wir könnten männliche und weibliche bestimmte Artikel zu einem unbetonten "de" (Aussprache zwischen "dä" und "dö") zusammenzuführen und vor die generische Form setzen.  Der unbestimmte Artikel könnte zu einem unbetonten "e" werden (Aussprache zwischen ä und ö): Wenn de Männer und de Frauen e gemeinsame Artikel hätten, klingt das gar nicht so fremd. De Variation ist auch nicht größer als zwischen Hochdeutsch-"was" und Ruhrpott-"wat". Auf jede Fall e Sache, de man mal gründlich durchdenken sollte. Ich habe das Gefühl, dass de Grammatik sich dadurch auch massiv vereinfachen ließe.

Wer diesen Vorschlag ablehnt, weil er den Eingriff in die Deutsche Sprache als zu schwerwiegend ansieht, dem kann ich nicht widersprechen. Wenn aber ein*e mit Sonderzeichen gendernde*r Leser*in , der*die diesen Text liest, dieses Argument anführt, dann muss er*sie sich aber die Frage gefallen lassen, ob er*sie nicht mit unterschiedlichen Maßstäben misst.

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